Brunnenbau

Veröffentlicht von evelyn am

Moderner Brunnenbau

Schon seit vielen tausend Jahren werden Brunnen gebaut, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen – der bisher älteste bekannte Brunnen in Zypern datiert um 8.400 vor Christus und war acht Meter tief. Im Mittelalter waren Ziehbrunnen unverzichtbar, um auch in Zeiten von Belagerungen die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten. Doch der Brunnenbau hat sich seither stark weiterentwickelt: Heutzutage werden Brunnen nicht nur zur Trinkwassergewinnung, sondern auch für eine Vielzahl anderer Zwecke wie Bewässerung, industrielle Prozesse und geothermische Anwendungen genutzt.

Foto von Pavlo Semeniuk auf Unsplash

Brunnenarten für unterschiedliche Nutzungen

Brunnen sind sowohl für Privatpersonen als auch für Industrieunternehmen und städtische und kommunale Wasserversorger interessant. In diesem Blogbeitrag geht es schwerpunktmäßig um Bohrbrunnen. Für den eigenen Garten eignen sich Brauchwasserbrunnen zur Gartenbewässerung. Auch für die Landwirtschaft und zum Tränken der Nutztiere kann ein Grundwasserbrunnen eine sinnvolle Möglichkeit sein. Der Hauptnutzen von Grundwasserbrunnen besteht jedoch in der Versorgung der Menschen mit Trinkwasser. Als Auftraggeber kommen daher häufig Städte und Gemeinden oder Wasserversorger infrage. Auch für die industrielle Nutzung von Wasser, beispielsweise für Kühlprozesse, werden häufig Grundwasserbrunnen gebaut und verwendet. Ein weiteres Einsatzgebiet stellen geothermische Anwendungen dar, die sowohl oberflächennah als auch tief in die Erde hinab gehen können. Diese Geothermie-Bohrungen nutzen die Temperatur des angebohrten Wasserreservoirs zur Gewinnung von Heizwärme und Warmwasser. Dabei ist die Wärme aus der Tiefe der Erde direkt zum Heizen nutzbar, aus den oberen Schichten wird das Grundwasser mit Hilfe einer Wärmepumpe auf die benötigte Temperatur gebracht. Für die Nutzung des Grundwassers für Kalte Nahwärme ist beispielsweise ein Förderbrunnen erforderlich, der das Grundwasser fördert und zur Wärmepumpe leitet. Von da aus fließt das Wasser in einen zweiten Brunnenschacht, den sogenannten Schluckbrunnen, der es zurück in die natürliche Grundwasserversorgung leitet. Das Wasser wird dabei nicht angetastet, nur die Temperatur ändert sich. Moderner Brunnenbau kann also sowohl die Trinkwasserversorgung sicherstellen als auch zur Energiegewinnung beitragen.

Das richtige Material für Ihren Brunnen

Je nach Verwendungszweck kommen verschiedene Materialien für den Brunnenbau in Frage. Für Brauchwasserbrunnen wird häufig PVC verwendet, da es kostengünstig, robust und chemikalienresistent ist. PVC-Rohre sind nahezu dicht und eignen sich besonders gut für Garten- und Industriebrunnen. 
Trinkwasserbrunnen hingegen erfordern meist Rohre aus Edelstahl, die zwar teurer, aber auch langlebiger und widerstandsfähiger sind. Edelstahl wird ebenfalls bei Geothermie-Anwendungen eingesetzt, wo hohe Wasserdurchflüsse erforderlich sind.
Das Material muss in jedem Fall korrosionsbeständig und umweltverträglich sein, um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen.

Bodenbeschaffenheit und Wasservorkommen

Baut man einen Brauchwasserbrunnen, gilt es zunächst herauszufinden, in welcher Tiefe das Wasser zu erwarten ist. Hierfür stehen geologische Karten zur Verfügung. Auch die unteren und oberen Wasserbehörden geben Auskunft über die Bodenbeschaffenheit in der Region und haben ihre Schichtkarten teilweise schon online veröffentlicht. 
Es ist auch zu empfehlen, ein lokales Bohrunternehmen zu beauftragen, da dieses über Erfahrung mit den örtlichen Gegebenheiten verfügt. 
Bei allen Auskünften kann es sich allerdings nur um Schätzungen handeln. Denn die Geologie des Bodens kann sich schon nach wenigen Metern verändern, sodass beim Nachbarn das Grundwasser in 5 Metern Tiefe zu finden ist, auf dem eigenen Grundstück aber unter Umständen erst in 10 Metern oder gar nicht.

„Geologie ist nicht durchgängig“, sagt Michael Thünemann, Geschäftsführer des Brunnenbohrunternehmens UniWork dazu. „Für die Grundwassermenge und -qualität kann ich als Brunnenbauer keine Garantie übernehmen. Viele Kunden verstehen nicht, dass der Brunnenbauer nicht in den Boden reingucken kann. Das führt gerade mit privaten Kunden oft zu Stress, da die Kunden meinen, man „schulde“ ihnen eine bestimmte Wassermenge“, so Michael Thünemann weiter.

Eine besondere Herausforderung stellen sogenannte Arteser dar: Grundwasser, das unter höherem Druck als die Geländeoberfläche steht, kann ausströmen, wenn es angebohrt wird. Das Risiko hierfür ist meist auf den geologischen Karten zu erkennen; an solchen Stellen sollte möglichst keine Bohrung stattfinden.
Die Bodenarten selbst sind für Brunnenbauer weniger entscheidend: Sie können sich durch Sand, Lehm, Ton, Schluff oder Fels gleichermaßen bohren. Kleine Brunnenbauer oder Bohrgeräte, die PVC-Rohre in den Boden rammen, sind dagegen auf weichere Bodenschichten angewiesen.

Vorgehen beim Brunnenbau:

Die Bohrspezialisten von UniWork gehen nach folgendem Muster vor, um einen Brunnenbau erfolgreich zu realisieren:

  1. Definition der Kundenwünsche
  2. Leistungsvergabe an den Brunnenbauer oder einen Planer
  3. Abschätzung von Bohrtiefe und Größe sowie Festlegung der Abdichtung gegen Oberflächenwasser (je nach Geologie – bei Sand und Kies standardmäßig die obersten fünf Meter)
  4. Bohrung mit Entfernung des Bohrguts im Trocken- oder Spülbohrverfahren
  5. Einbringen des unten geschlitzten PVC-Rohrs mit Abstandshaltern
  6. Kiesschüttung ca. 1-2 m oberhalb der Filterstrecke
  7. Abdichtung (z. B. mit Ton, um zu verhindern, dass Schadstoffe von oben ins Wasser gelangen)
  8. Planung des Abschlussbauwerks: Brunnenkopf mit Brunnenstube oder nur Überflurabschluss
  9. Dimensionierung der Pumpe nach Bohrung, damit die Wasserfördermenge passt: Bei Garten- und Feuerlöschbrunnen sitzt die (Saug-)Pumpe oben, dann darf der Grundwasserspiegelnicht tiefer als 7 Meter unter GOK sein. In allen anderen Fällen sitzt die Pumpe unter Wasser im Schacht.

Die Größe und Tiefe des Brunnens hängen von der benötigten Fördermenge ab.

„Von oben sieht man dann später nur das Rohr oder evtl. den Brunnenkopfschacht. Mehr sieht man nicht, deshalb ist es auch immer schwer verständlich, warum so ein Brunnen 30.000 oder 40.000 € kostet“, so der UniWork-Geschäftsführer. „Ob ich einen Brunnen für 200.000 € baue oder einen für 5.000 €: Die Arbeit für das Bohrunternehmen in Vorbereitung, in Abwicklung und bei der Kundenbetreuung ist vom Zeitaufwand identisch.“

Rechtliche Vorgaben beim Brunnenbau

Für Gartenbrunnen mit einem Fördervolumen bis zu 3.600 m³ pro Jahr reicht in allen Bundesländern eine einfache Anzeige des Bauvorhabens. In Wasserschutzgebieten und bei größeren Projekten gelten jedoch strengere Vorgaben, und es kann eine umfassende Genehmigung erforderlich sein. Hier ist es wichtig, die lokalen Regelungen genau zu kennen und die notwendigen Anträge rechtzeitig zu stellen.

Kosten für den Brunnenbau

Die Kosten für den Brunnenbau variieren stark je nach Art des Brunnens und der geologischen Gegebenheiten. Ein einfacher Gartenbrunnen kann ab 6.000 Euro realisiert werden, während Trinkwasser- und Geothermiebrunnen deutlich teurer sein können: Hier ist mit Kosten zwischen 2.000-3.000€ pro laufender Meter zu rechnen, was unter anderem an den hohen Kosten für Hochleistungsfilter wie zum Beispiel Edelstahl-Wickeldrahtfilter liegt. Insbesondere bei großen Projekten sind detaillierte Kostenkalkulationen und eine professionelle Beratung unerlässlich.

Alternativen zu einem Brauchwasserbrunnen

Auch bei großen Gärten mit hohem Wasserverbrauch zum Gießen rechnet sich ein Brauchwasserbrunnen erst nach vielen Jahren. Alternativ ist die Verlegung einer Regenwasserzisterne zu überlegen, um den Garten zu bewässern, was nicht nur Kosten, sondern auch wertvolle Trinkwasserreserven spart. „Einen Gartenbrunnen finde ich nicht unbedingt sinnvoll. Eine vernünftige Regenwassernutzung durch Einplanung einer Zisterne von 5-10m³ beim Hausbau – davon halte ich viel mehr“, so Bohrunternehmer Thünemann. „Das kostet weniger als ein Brunnen. Und bei den weiter zu erwartenden Starkregen wird die Zisterne auch regelmäßig nachgefüllt.“

Wie finde ich einen guten Brunnenbauer?

Ein guter Brunnenbauer zeichnet sich durch Erfahrung, geologische Fachkenntnisse und qualitativ hochwertige Arbeit aus. Achten Sie auf Zertifizierungen wie die DVGW W 120, die ein hohes Maß an Sach- und Fachkunde belegen. Vermeiden Sie Billigangebote, da diese oft zu schlechteren Ergebnissen und langfristigen Problemen führen können. Die Wahl eines regionalen Unternehmens kann ebenfalls von Vorteil sein, da dieses bei Problemen schnell zur Stelle ist.

GRATEC als verlässlicher Brunnenbau-Partner

Der Bau eines Brunnens bietet zahlreiche Vorteile, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Ob für die Trinkwasserversorgung, industrielle Anwendungen oder geothermische Projekte – ein professionell gebauter Brunnen kann die Unabhängigkeit und Effizienz deutlich erhöhen. Dabei ist es entscheidend, sich auf die Expertise erfahrener Brunnenbauer zu verlassen und qualitativ hochwertige Materialien zu wählen.

GRATEC bietet Brunnenbauern und Bohrunternehmen als zuverlässiger Partner hochwertige Brunnenrohre und Zubehör. Michael Thünemann ist überzeugt: „Bei GRATEC gibt es alles, was ich brauche, vom Filterrohr, über Abstandshalter bis hin zu Ton und Kies. Service und Beratung sind gut und ich habe immer dieselben Ansprechpartner, worauf ich großen Wert lege. Ich muss selten bis nie auf Ware warten und durch die eigene Fertigung ist die GRATEC auch hochflexibel.“

Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und lassen Sie uns gemeinsam die beste Lösung für Ihre Anforderungen finden. Ihre Ansprechpartnerin ist 

Frau Indriani Preiss: E-Mail: indriani.preiss@gratec-gmbh.de
Telefon +49 (6074) 69825-91
Mobil: +49 (157) 58468543


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Die GRATEC GmbH fertigt Standard- und Maßprodukte für den Brunnen(aus-)bau in der im Stammhaus Rödermark ansässigen, eigenen Kunststoffproduktion. Um Sie mit allen für den Brunnenbau erforderlichen Produkten versorgen zu können, bieten wir zusätzlich zu unseren Eigenprodukten auch solche von Partnerunternehmen an. Durch diese Kooperationen können wir erfolgreich und in höchster Qualität Gesamtlösungen für den Brunnenausbau liefern.

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